Hilfe im türkischen Erdbebengebiet
Rodgau unterstützt in der Türkei
So hilft ein Unternehmen aus Rodgau im türkischen Erdbebengebiet
-Leicht geänderte Abschrift aus der Offenbach Post-
Die Bauwerk Rodgau gGmbH, aus der Ahrtal-Hilfe entstanden, ist auf ihrem ersten Auslandseinsatz. Tobias Schott (Rodgau) und andere erfahrene Katastrophenhelfer sind im Erdbebengebiet in der Türkei, um den Hilfebedarf zu erkunden.
„Mit unserem handwerklichen Wissen können wir zum Beispiel Brunnen bohren“, sagt Tobias Schott.
Rodgau – Die Helfer wurden vom türkischen Konsulat in Düsseldorf eingeladen, um zerstörte Strukturen im Erdbebengebiet wieder aufzubauen.
Bereits in der vergangenen Woche hatten sie viele Paletten voller Hilfsgüter per Lastwagen und Schiff nach Syrien geschickt.
Vier Deutsche und drei Türken sind seit Dienstag im Krisengebiet unterwegs, unter anderem in der Provinz Kahramanmaraş und in der Umgebung der zerstörten Großstadt Antakya in der Provinz Hatay.
Am Samstag wollen die deutschen Teilnehmer zurückfliegen, über ihre Eindrücke berichten und Hilfsmaßnahmen in die Wege leiten.
Zelte und Heizstrahler werden besonders dringend gebraucht
Unmittelbar nach dem Erdbeben hatten die Rodgauer und ihre Netzwerkpartner zunächst zu Sachspenden aufgerufen.
Eine umfangreiche Bedarfsliste auf der Internetseite des gemeinnützigen Unternehmens reicht von Zelten und Decken über haltbare Lebensmittel und Medikamente bis zu Werkzeug und Mobiltelefonen.
Während Tobias Schott sich im Krisengebiet informiert, organisiert Amelie Laufer von zuhause aus die weitere Hilfe. Beide zusammen sind Geschäftsführer der Bauwerk Rodgau gGmbH.
„An Kleidung gibt es vorerst genug Spenden außer Unterwäsche und Socken“, schreibt das Unternehmen auf seiner Facebook-Seite. Gefragt seien auch Zelte, Heizstrahler sowie Hygienemittel (Reinigung, Desinfektion).
Helfer aus Rodgau wollen im Erdbebengebiet Brunnen bohren
„Wichtig sind Geldspenden“, sagte Tobias Schott gestern gegenüber unserer Zeitung.
Es gehe jetzt unter anderem darum, die Versorgung mit Trinkwasser und Strom wieder aufzubauen. Dazu würden Kabel und Generatoren gebraucht.
Anerkennend äußert sich Schott über die Arbeit der türkischen Katastrophenschutzbehörde AFAD: „Hier stehen schon Zeltstädte für Tausende von Menschen.
Das haben wir Deutschen im Ahrtal damals nicht so schnell geschafft.“
Nach Einsatz im Ahrtal ausgezeichnet
Nach der Hochwasserkatastrophe im Sommer 2021 hatten sich Freiwillige aus Rodgau wochen- und monatelang für die Menschen im Ahrtal engagiert. Sie sammelten Hilfsgüter, richteten einen Waschsalon und einen Werkzeugverleih ein, bauten ein provisorisches Dorfzentrum, errichteten eine Zelt-Sporthalle und statteten mehr als 1000 Wohnungen mit Notheizungen aus.
Tobias Schott und Marco Eckel aus Dudenhofen wurden dafür mit der Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.
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