Konvoi bringt Hilfsgüter nach Slowenien

Hilfsgüter für das Katastrophengebiet

Konvoi bringt Hilfsgüter ins Katastrophengebiet in Slowenien

-Leicht geänderte Abschrift aus der Hessenschau-

Medikamente, Gummistiefel, Schaufeln: Nach den schweren Überschwemmungen in Slowenien ist am Donnerstag ein Hilfskonvoi aus Frankfurt in die betroffenen Gebiete gestartet. Organisiert wird der Transport von einem Team aus Rodgau, das bereits im Ahrtal geholfen hatte.

Neben Kettensägen, Motortrennschleifern und anderem Werkzeug waren auch Hilfsgüter an Bord.

Auf dem Gelände des Industrieparks in Frankfurt-Höchst sind mit dem Gabelstapler die letzten Paletten auf die Ladefläche eines Lkw gehoben worden. Es sind große Behälter.

Würfel, die jeweils 1.000 Liter fassen. Im slowenischen Notstandsgebiet sollen sie helfen, die Versorgung mit Trinkwasser zu sichern.

Einer der Helfer ist Tobias Schott. Der Mann aus Rodgau und ein gutes Dutzend Mitstreiterinnen und Mitstreiter haben in wenigen Tagen eine Hilfsaktion auf die Beine gestellt.

Sie sind inzwischen ein eingespieltes Team. Denn die Gruppe hatte auch schon bei der schweren Flut im Ahrtal vor zwei Jahren geholfen.

Gummistiefel, Medikamente, Schaufeln

„Wir sehen so was im Fernsehen, kriegen es in den Nachrichten mit. Dann haben wir unsere WhatsApp-Chats. Dann wird kurz rumtelefoniert und gefragt: Was machen wir?“, sagt Schott. Und dann gehe es eigentlich auch schon los.

Zwei große und vier kleine Laster haben sie beladen – mit so ziemlich allem, das den Menschen im Hochwassergebiet nun helfen kann.  „Man hat schon Checklisten gebaut, weiß auch ungefähr, was gebraucht wird. Und dementsprechend wird dann geladen“, so Schott.

Sie hätten grundsätzliche Dinge für das Leben auf dem Laster: Schaufeln, Gummistiefel, Arbeitshandschuhe, Verbandszeug, aber auch Katzen- und Hundefutter.

Arbeitgeber der Helfer unterstützen

Daniela Neuendorf von der Rodgauer Gruppe hat zum Beispiel Wasserbehälter organisiert. Sie kommen von ihrem Arbeitgeber, dem Bayer-Konzern. Was genau das Team in Slowenien erwartet, ist schwer zu sagen. Aber Neuendorf ahnt, worauf es ankommen wird: „Die Gebiete können möglicherweise nicht mehr erreichbar sein. Das heißt auch: Normale Logistik, die wir sonst von zuhause kennen, die funktioniert da ganz oft nicht mehr.“

Schwerpunktmäßig kümmerten sich die Helfer mit den Lkw jetzt um die Stromversorgung, die Trinkwasserversorgung und um Arbeiten beim Abschleppen oder um den Weg freizuräumen.

Weg führt erstmal zu einer Lagerhalle in Slowenien

Wenn im Einsatzgebiet zum Beispiel ein Baum die Straße versperrt, dann wird die Kettensäge angeworfen. Erst mal führt der Weg aber zu einer gut erreichbaren Lagerhalle nahe der Stadt Celje (Tschälje).

„Wir arbeiten mit ganz vielen anderen Hilfsorganisationen zusammen. Wir haben ein Team, das schon vor Ort ist. Und die haben schon so ein bisschen als Pioniere Platz gemacht und geklärt, wo wir hin können“, sagt Neuendorf.

Wie es weitergeht, wenn die Lagerhalle erreicht wurde, ist noch offen. Neuendorf kennt das schon. „Wir werden immer gefragt: Wo schlaft ihr denn? Was esst ihr denn? Wo könnt ihr euch duschen?

Das wissen wir alles noch nicht.“ Die Gruppe sei darauf vorbereitet, sich selbst zu versorgen. „Wir haben Sprit für mehrere Tage dabei, wir sind Strom-autark. Wir haben alle Luftmatratzen dabei und gucken mal, was passiert.“

Improvisieren als Lebensentwurf

Für Helfer Dennis Brandt ist dieses Improvisieren zum Lebensentwurf geworden, Er gehört zu den so genannten Dachzeltnomaden. „Wir sind zum Großteil Leute, die in ihrem Auto oder auf ihrem Auto wohnen“, sagt er. Er und die anderen Helfer seien mit ihren Fahrzeugen autark. „Dadurch haben wir super Voraussetzungen, um dort helfen zu können, wo wir gerade gebraucht werden.“

Vor zwei Jahren war das im Ahrtal der Fall. Seitdem hat Brandt in keinem Bett mehr geschlafen – und geholfen, wann und wo immer es ging. Nun also in Slowenien. Eine Woche wollen die Helferinnen und Helfer erstmal bleiben. Das Improvisieren ist ihnen zur zweiten Natur geworden.   

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